Zum Leidwesen vieler Eilendorfer Bürger geht der traurige Trend der Geschäftsaufgaben in unserem Stadtteil stetig weiter. Zu einem lebendigen Stadtteil gehören neben Institutionen und Vereinen auch ein vielfältiges Angebot an Geschäften. Die Interessengemeinschaft Handel, Handwerk und Gewerbe e.V. ist interessiert daran, diesem negativen Trend entgegen zu wirken. Wie können potentielle Geschäftsgründer in Eilendorf gewonnen werden? Dazu hat Achim Delheid, Vorsitzender der IG, im Gespräch mit uns Angebote zur Hilfestellung aufgezeigt.
E.A.: Haben Sie eine Ahnung/ Einblick, wie zufrieden die Bürger mit dem derzeitigen Geschäftsangebot sind?
Delheid: Alle aus unserem Vorstandsteam führen viele Gespräche, insbesondere auf unseren Eilendorfer Veranstaltungen wie dem After Work Markt, dem Bürgerfest, dem Weinfest, dem Weihnachtsmarkt oder Veranstaltungen wie Karneval oder dem Flohmarkt. Ich habe nicht den Eindruck, dass eine grundsätzlich schlechte Stimmung herrscht. Auch wenn wir zwischenzeitlich auf fast 16.000 Eilendorferinnen und Eilendorfern angewachsen sind, haben wir uns doch das dörfliche Miteinander bewahrt. Das zeigen genau diese Veranstaltungen, bei denen wir viele, sehr konstruktive und nette Gespräche führen. Es wird bei diesen Gesprächen aber auch schon der Wunsch nach mehr Vielfalt im Geschäftsleben geäußert.
E.A.: Bekommen Sie als Vorsitzender der IG Handel von den Eilendorfer Bürgern eine Rückmeldung, wenn Geschäfte schließen?
Delheid: Wir erhalten durchaus direkte Anfragen, wenn so wichtige Geschäfte wie ganz aktuell die letzte Buchhandlung schließt. Das macht die Leute betroffen. Oft erhalten wir aber kein direktes Feedback, das macht uns nachdenklich.
E.A.: Wie kann die IG Handel potentielle Geschäftsgründer unterstützen?
Delheid: Eine genaue Gebrauchsanweisung dazu, wie wir Geschäftsgründer unterstützen können, gibt es leider nicht, dafür sind die Anforderungen viel zu individuell. Wir haben uns aber über die vielen Jahre hinweg ein dichtes Netzwerk aufgebaut. Der Kontakt zu den Bürgerinnen und Bürgern einerseits und zur Geschäftswelt und Politik andererseits, geben uns die Möglichkeit zu unterstützen und potentielle Gründer in dieses Netzwerk zu integrieren. Das erleichtert den Einstieg enorm. Unter der E-Mail-Adresse Info@ischkaufeilendorf.de stehen wir gerne als Ansprechpartner zur Verfügung.
E.A.: In einem Stadtteil mit fast 16.000 Einwohner gibt es doch bestimmt auch seitens der Politik ein Interesse an Handel und Gewerbe. Wie ist der Austausch an dieser Stelle und gibt es auch in der Bezirksvertretung Bestrebungen diesem Missstand entgegenzuwirken?
Delheid: Natürlich hat auch die Eilendorfer Politik eine Interesse daran, Handel, Handwerk und Gewerbe so vielfältig wie möglich in Eilendorf zu halten und neu zu gewinnen. Der Austausch hierzu ist vorbildlich. Wir haben kurze Wege in der Kommunikation und stehen gegenseitig als Ansprechpartner zur Verfügung. Weil die Wege so kurz und die Kontakte so persönlich sind, kann fraktionsübergreifend das getan werden, was gut für den Ort ist. Natürlich können Interessensgemeinschaften und politische Parteien nur unterstützen und Rahmenbedingungen und Strukturen schaffen. Auch kann persönlich unterstützt werden, so wie es viele Ehrenamtler in Eilendorf schon tun.
Wir alle müssen uns allerdings auch immer mal wieder kritisch hinterfragen, ob wir selbst bereit sind, etwas dafür zu tun, das Fachhandel eine Chance hat. Das gilt nicht nur für Eilendorf.
E.A.: Lieber Herr Delheid, wir bedanken uns für das Gespräch