Stolpersteine

Am 1. Juli 2025 fanden sich Schülerinnen und Schüler des Einhard-Gymnasiums mit ihrer Geschichtslehrerin an der Von-Coels-Straße ein, um vor dem Haus Nummer 270 zwei „Stolpersteine“ in den Bürgersteig einzulassen.
Anwesend waren Vertreterinnen und Vertreter der Politik, des Heimatvereins, die Koordinatorin des „Stolpersteinprojektes“, Waltraud Felsch, Sylke Sommer als Vertretung der Bezirksbürgermeisterin und Silke Bergs als Vertreterin der Grünenfraktion/Bezirksvertretung, sowie Eilendorfer Bürger*innen.

Helmuth Kind vom Heimatverein Eilendorf eröffnete die Gedenkstunde und wies darauf hin, dass es die ersten „Stolpersteine“ seien, die in Eilendorf verlegt würden und regte an, mit der Politik und interessierten Bürgern in Eilendorf zu überlegen, wie und wo auch der anderen Opfer der NS-Verfolgung gedacht werden könnte und er dankte allen, die in der Schule an dem Projekt mitgearbeitet haben, für deren großes Engagement.

Im Anschluss daran hatten die Schülerinnen und Schüler der Jahrgangsstufe 10 das Wort. Eröffnet wurden die Beiträge mit einem Stück jüdischer Musik. Die Schülerinnen und Schüler hatten sich in den letzten Wochen intensiv mit den Biographien von Sara Sabine Salmang und ihrer Schwester Helena Salmang beschäftigt, die beide in der früheren Cockerill-Straße, jetzt Von-Coels-Straße 270, gelebt und gewohnt hatten. Sara und ihre Schwester Helena betrieben ein Weiß- bzw. Kolonialwarengeschäft, bis sie im Rahmen der sogenannten „Endlösung“ im Jahre 1942 verhaftet und deportiert wurden. In dem Konzentrationslager Theresienstadt wurden Sara im Februar 1943 und einige Monate zuvor, im November 1942, Helena ermordet. Die Schüler trugen die Ergebnisse ihrer Recherchen vor, die sie anhand des Buches „Spuren jüdischen Lebens in Eilendorf“ des Heimatvereins Eilendorf erarbeitet hatten.

Wichtig war ihnen, mahnend daran zu erinnern, dass sich so etwas Schreckliches wie das nationalsozialistische System nicht mehr, auch nicht einmal im Ansatz, wiederholen dürfe. Vielmehr müssten wir alle alles dafür tun, unsere Demokratie und die Menschenrechte bei uns und weltweit zu achten, zu schützen und den Kräften zu widerstehen, die die Demokratie bedrohen; zum anderen wollen sie den Ermordeten ihre Namen und ihnen damit ihre Würde zurückgeben, die ihnen in den KZs genommen wurde, als man ihnen lediglich Nummern in den Unterarm tätowierte.

Am Ende der Gedenkstunde legte jeder der Schülerinnen und Schüler eine Rose um die beiden Stolpersteine – eine bewegende Geste von jungen Leuten, die sich ihrer Verantwortung für die Vergangenheit und Zukunft bewusst geworden sind.
Matthias Bartz