Warum eigentlich nicht Bachführer werden?

Wieso eigentlich nicht Bachführungen in Eilendorf und Aachen machen? Dass durch Eilendorf nicht nur der Haarbach fließt, weiß nicht jeder, der hier lebt. In längst vergangenen Jahrzehnten wurden den Kindern diese Bäche im Heimatkundeunterricht nahe gebracht – oder sie konnten an und in den Bächen spielen, dieses Erleben der Bäche fehlt heute zum größten Teil. Aber nicht nur für die Kinder ist die Beschäftigung mit unseren Bächen eine Bereicherung, sondern auch für viele Alteingesessene wie neue Mitbürgerinnen und Mitbürger.
Dass es gut ist, unsere Bäche kennenzulernen, wird vielen erst bewusst, wenn wieder ein schreckliches Hochwasser zu Schäden führt. Doch sind unsere Bäche in erster Linie Lebensquell dieser Stadt, was wir an den bereits renaturierten Abschnitten – wie z. B. des Haarbachs am Nirmer Platz – sehen können. Die positiven Aspekte der Bäche vielen Menschen und den nächsten Generationen weiterzugeben, das ist eine spannende und wertvolle Aufgabe, die man sehr gut mit dem Berufsleben, der Familienzeit oder dem (Un)Ruhestand verbinden kann.
Das Ökologie-Zentrum Aachen e.V. bietet Menschen, die der Natur zugewandt sind, die Möglichkeit sich dafür zu schulen. Als BachführerIn taucht man nicht nur alleine in die Tiefen der vielen kleinen Gewässer des Aachener Talkessels ein, sondern kann das in der Fortbildung erlernte Wissen an andere interessierte große und kleine Menschen weitergeben. Der Verein möchte sein umfangreiches Wissen über die Aachener Bäche mit diesem Fortbildungsangebot weitergeben und so die Fortführung seiner über 40jährigen Arbeit sichern.
Die für 2025 geplante intensive Fortbildung „Bachführungen in Aachen“ findet in kleinen Gruppen statt, um effektives Lernen und intensiven Austausch zu ermöglichen. Die 6-stüngigen Theorie- und Praxiseinheiten/ Exkursionen finden an 12 Samstagen, etwa 2 pro Monat, statt. Dazu kommen zwei Samstage für die Abschlussexkursionen der zukünftigen Bachführer und Bachführerinnen. Sehr verschiedene Lehrende mit unterschiedlichen Qualifikationen gestalten den Unterricht, so dass die Vielfalt der Themen fachlich fundiert behandelt wird.
Wichtige Fortbildungsinhalte sind Gewässerökologie, Umwelt- und Industriegeschichte, Wassernutzung, Naturräumliche Bedingungen und Klima, Bachoffenlegung sowie Umweltrechtliche und Versicherungsrechtliche Fragen. Methodik und Didaktik soll möglichst praxisnah und in Erarbeitung mit den Teilnehmenden vermittelt werden. Dabei spielen auch erlebnispädagogische Ansätze eine wichtige Rolle.
Die Fortbildung kennzeichnet sich durch einen hohen Praxisanteil bei Exkursionen aus. Dies ermöglicht es den angehenden BachführerInnen, frühzeitig eigene Aufgaben zu übernehmen. Als Abschluss der Fortbildung präsentiert jeder Teilnehmende eine selbst erarbeitete Führung zu einem ausgewählten Bachabschnitt. Die Kosten der Fortbildung betragen 380 Euro. Da die Stadt Aachen das Ökologie-Zentrum fördert, wird diese Veranstaltung auch von der Stadt Aachen unterstützt und ermöglicht diesen ermäßigten Preis. Interessenten für die nächste Fortbildung, die 2025 startet, können sich bei der Geschäftsführerin des Vereins Birgitta Hollmann melden per Mail info@oekologie-zentrum-aachen.de oder telefonisch unter 0049 (0)241 8891425 (bitte Telefonnummer hinterlassen).
Wer zunächst einmal an einer Bachführung teilnehmen möchte, kann sich zu einer der Führungen am Rödgerbach, unter dem Motto „Durch die Auen am Rödgerbach“ mit Uwe Lohse, die jeweils am 1. Sonntag des Monats stattfinden, anmelden. Die zirka zweistündige Exkursion führt durch die Auen am Rödgerbach sowie in das malerische Auenwäldchen. Unterwegs erfahren wir Einiges über die Geschichte und den Verlauf des Bachs. Dann erfolgt ein Abstecher in das Bibergebiet am Haarbach mit reichhaltigen Informationen. Die Exkursion ist unter 4 km.
Die erste Bachführung findet am Sonntag, 5. Januar 2025, von 14 Uhr bis 16 Uhr statt. Start ist am Sportplatz Nirm, Wolfsbendenstraße. Am Sonntag, 19. Januar 2025, geht es mit Uwe Lohse
von 13 Uhr bis 15 Uhr „In das Münsterbachtal“. Von Eilendorf aus geht es in das Naturschutzgebiet Münsterbachtal. Dort folgt die Wanderung dem Lauf der Inde. Zurück geht es auf einem alten Pilgerpfad durch den Atscher Wald. Die Exkursion ist ca. 5 km lang. Start ist an Heckstraße Endhaltestelle Linie 2. Zu allen Exkursionen ist festes Schuhwerk erforderlich und es wird ein Kostenbeitrag von 9 Euro für Erwachse und 4,50 Euro für Kinder erhoben. Anmeldung: ul2107@gmail.com oder Mobil 0177/1425353.