Ferienzeit ist Lesezeit – Buchtipps für die Sommertage

Ob am Strand oder auf dem Balkon in der Hängematte, im Juli steht Entspannung im Terminkalender. Da darf ein gutes Buch nicht fehlen. Buchhändler Marcel Emonds-pool und seine Frau Manuela stellen zwei Bücher vor, die sich lohnen gelesen zu werden.
„Als ich das Buch las, hat es sich angefühlt, als säße ich mit der 79-jährigen Grand Dame der südamerikanischen Literatur ganz vertieft in eine intellektuelle Plauderei gemütlich in einem Café“, beschreibt Manuela Emonds-pool das Leseerlebnis nach der Lektüre des Romans von Isabel Allende „Was wir Frauen wollen“
Isabel Allende, die 1982 mit ihrem Debütroman „Das Geistershaus“ nicht nur mich komplett in ihren Bann gezogen hat, berichtet in diesem Buch anschaulich, aber auch sehr kurzweilig und unterhaltsam, über ihre ganz persönlichen Erfahrungen im Leben und über ihre feministischen Grundsätze. Viele Themen wie häusliche Gewalt, Altersdiskriminierung von Frauen, Frauen in Machtpositionen, um nur einige zu nennen, reißt sie an und ruft die jüngeren Generationen zu Frauen-Solidarität auf.
Dies macht die Erfolgsautorin in einem wohltuend unaufgeregten, fröhlichen und entspannten Tonfall, so dass dieses persönliche Bekenntnis einer Schriftstellerin, die im Alter zu sich selbst gefunden hat, ein echtes Lesevergnügen mit Tiefgang ist.
Isabel Allende „Was wir Frauen wollen“, Suhrkamp Verlag, 18 Euro  Für seine Stammleser hat Sebastian Fitzek gleich auf der Titelseite den Hinweis gesetzt „Kein Thriller“, an Erstleser ergeht am Ende die Warnung, von seinen anderen Titeln bitte nichts humoristisches zu erwarten.
„Der erste letzte Tag“ ist kein Psychothriller und handelt nicht von Serienmördern. Stattdessen geht es um die Reise zweier durch Zufall zusammengewürfelter Menschen : Livius Reimer, Deutsch- und Geschichtslehrer, will von München nach Berlin fliegen, um seine Beziehung zu retten. Schon im Flieger fällt ihm eine junge Frau auf, die er als „Tofu-Terroristin“ kategorisiert: eine zugezogene Neu-Berlinerin, „die ihr ganzes Teenagerleben davon geträumt hat, mit Papas Kohle im Prenzlauer Berg einen auf hippes Mädel zu machen.“ Als unmittelbar vor dem Start das Flugzeug wegen starken Schneefalls geräumt wird und die Passagiere ihre Reise irgendwie anders fortsetzen müssen, findet sich Livius mit der jungen Frau, Lea von Arnim, vor der Mietwagenfirma im Pulk der Reisenden, die Jagd auf den letzten verfügbaren Wagen machen. Es ist nicht nur der Beginn eines Roadtrips, sondern auch einer Schicksalsgemeinschaft. Denn Lea hat den letzten Wagen ergattert und erwartet nun von Livius, dass er die Miete übernimmt. Livius hält Lea für ein verzogenes reiches Gör, sie hält ihn für einen auf locker machenden Spießer, der noch nie sein Leben nach wirklich eigenen Vorstellungen gelebt hat. Aus den flapsigen Wortwechseln entwickelt sich eine Idee: Warum nicht einmal einen Tag so leben, als sei es der letzte? „Ein lustiger, gefühlvoller, nachdenklicher und auch trauriger Roman, der zeigt: Sebastian Fitzek kann auch anders!“, begeistert sich Marcel Emonds-pool für das neueste Werk des Autors.
Sebastian Fitzek Der erste letzte Tag Droemer Knaur, 16 Euro