Bezirksamt öffnet die Türen

Bei strahlendem Frühlingswetter wurde der Tag der offenen Tür im Bezirksamt Aachen-Eilendorf ein voller Erfolg. Anfang Mai hatte das Bezirksamt alle Bürger herzlich zu einem Besuch vor und in das Bezirksamt eingeladen. Der Heinrich-Thomas-Platz füllte sich an dem Samstag sehr schnell. Von 12 Uhr bis 16 konnten sich die Eilendorfer bei den Mitarbeitern über die Arbeit des Bezirksamtes informieren und sich mit den Bezirksvertretern austauschen. Das kostenlose Eis kam bei den sommerlichen Temperaturen besonders gut bei den kleinen Besuchern an. Hauptthema des Tages war Nachhaltigkeit und alles rund um Blumenwiesen. Dazu stellte der Fachbereich Klima und Umwelt das Flip-Blühwiesenprojekt vor, der Förderverein Arbeit, Umwelt & Kultur das Projekt Blütenparadies. Der Aachener Stadtbetrieb erklärte Grünpatenschaften und Baumpflege, die Verbraucherzentrale erläuterte das Projekt „Mehr Grün am Haus“, die Kita Apollonia stellte sich als insektenfreundliche Kita vor, und das Gemeindeprojekt Johannesgarten gab ebenso auf dem Vorplatz des Amtes Interessierten Auskunft. Bei der Eilendorfer Feuerwehr standen die Besucher Schlange, um mit der Drehleiter aus luftiger Höhe einen Blick von oben über das Geschehen zu bekommen.
Im Sitzungssaal des Bezirksamtes wurde derweil in einem feierlichen Akt die Erweiterung der Bildergalerie der hauptamtlichen Bürgermeister um die Bilder der ehrenamtlichen Bezirksvorsteher/Bezirksbürgermeister*innen zelebriert. Alle Bezirksvorsteher seit der kommunalen Eingliederung Eilendorfs waren anwesend und wurden von der amtierenden Bezirksbürgermeisterin Elke Eschweiler herzlich begrüßt. „Eilendorf hat auch nach der Eingemeindung 1972 nicht aufgehört eingeständig zu sein“, betonte Elke Eschweiler in ihrer Begrüßung. Dafür haben sich alle fünf Bezirksvorsteher in ihren Ämtern stark gemacht. Vor allem Wilhelm Schröder hat im Vorfeld der Eingemeindung gemeinsam mit seinen Mitstreitern viel Eigenständigkeit bei der Stadt Aachen heraushandeln können.“- „Es war eine wilde und trotzdem schöne Zeit“, blickt Wilhelm Schröder zurück. Johannes Hübner setzte in seiner Amtszeit andere Prioritäten, wie zum Beispiel Schutz des Grüngürtels, Verkehrspolitik und Schaffung neuer Kindergartenplätze. Viele dieser Themen sind heute noch in der Eilendorfer Politik präsent. Mit Leo Frings übernahm nach Johannes Hübner ein heute noch politisch aktiver Eilendorfer Bürger das Amt. Prägend und für Eilendorf besonders wichtig war für Leo Frings allerdings die Zeit Ende der 60er Jahre, „hier wurde festgelegt, wieviel Eigenständigkeit die Bezirke behalten und die Forderungen wurden festgeschrieben. Die Stadt Aachen konnte damals überzeugt werden, und auch der Landtag in Düsseldorf hat den ausgehandelten Forderungen zugestimmt.“ Helmuth Kind, das Gesicht des Eilendorfer Heimatvereins, ist bis heute noch aktiver Eilendorfer und steht auch nach seiner politischen Karriere mit seinem Wissen Bezirksamt und Bezirksvertretung mit Rat zur Seite. „Heimat über 2000 hinaus gestalten war das Ziel meiner Amtszeit, und Heimat ist bis heute Grundmotiv für mein Engagement.“ Anschließend übernahm Herbert Dondorf das Amt und „wurde zu hundert Prozent von Helmuth Kind unterstützt“, blickt der vorerst letzte Bezirksvorsteher Eilendorfs zurück. „Der Krach mit den Skatern und den Anwohnern an der Ecke Heckstraße/Apolloniaweg ist mir besonders im Gedächtnis geblieben. Aus Wohnzimmergesprächen ist dann die Skaterbahn in der Birkstraße entstanden.“ Darüber hinaus lagen ihm die Vereine sehr am Herzen. In den zwei Übergangsjahren von 1972 bis 1974 über nahm Franz Delheid als Vorsitzender des Bezirksausschusses die politischen Aufgaben Eilendofs. Stellvertretend für seinen Vater, nahm Dr. Johannes Delheid den Dank für das geleistete Engagement entgegen.
Mit einem Ableger der großen Ausstellung im Centre Charlemagne in Aachen zu „50 Jahre kommunale Neugliederung“ konnten sich die Besucher auch im Sitzungssaal des Bezirksamtes Eilendorf über die Entwicklung des Stadtteils informieren. „Heimat vererbt sich nicht, man muss sich darum kümmern“, so Helmuth Kind, Vorsitzender des Heimatvereins Eilendorf, zur Intention der Ausstellung. Hier konnten sich die Gäste ein Bild über die Entwicklung des Stadtteils machen, wie er sich erweitert und verändert hat. „Spannend wie ein Krimi“, beschreibt Elke Eschweiler die Geschichte Eilendorfs. Mit der Ausstellung sind bei den interessierten Bürgern viele Fragen aufgekommen, die der Heimatverein gerne in einer größeren Ausstellung, die über einen längeren Zeitraum im Herbst stattfinden wird, beantworten möchte. „Wir vom Heimatverein möchten damit zu einem Dialog zu dem Thema „Jüngere Zeitgeschichte in Eilendorf“ auffordern.